So verschieden die Einrichtungen in der OKJA auch sind, sie arbeiten alle nach einem gemeinsamen Grundverständnis mit denselben Arbeitsprinzipien:

Offenheit

Es gibt keine Voraussetzungen, keine Teilnahmebedingungen. Herkunft, Religion, Geschlecht spielen keine Rolle. Offenheit bedeutet, dass die Anliegen der Kinder und Jugendlichen in den Mittelpunkt rücken. Offen ist auch, was daraus entsteht. Offenheit bringt die Mischung von Jungen und Mädchen aus ganz verschiedenen Gruppen mit sich und ist chancenreich: Es ergeben sich Berührungspunkte, Kinder und Jugendliche setzen sich mit Unterschieden und Gemeinsamkeiten auseinander. Das verändert Wahrnehmungen und löst Vorurteile auf.

Doch Offenheit bedeutet keineswegs, dass alles akzeptiert wird: Radikale, menschenverachtende Einstellungen oder gewalttätiges Verhalten finden in der OKJA keine Plattform.

Freiwilligkeit

Kinder und Jugendliche entscheiden selbst, ob und wie sie aktiv sind. Freiwillig da sein heißt: motiviert sein, selbst entscheiden zu können, Verantwortung zu übernehmen. Die Mitarbeiter*innen schaffen Rahmenbedingungen, in denen die Kinder lernen, ihre Interessen selbst umzusetzen und so Verantwortung für sich und ihr Handeln zu übernehmen.

Partizipation/Beteiligung

Es geht in der OKJA nicht darum, alle Besucher*innen ständig zum Mitmachen zu animieren. Doch wenn Kinder und Jugendliche ihre Ideen verwirklichen wollen, dann werden sie von den Mitarbeiter*innen unterstützt. So können Kinder und Jugendliche aktiv ihre Spielräume gestalten, die die einzelnen Einrichtungen bieten.

Lebenswelt- und Sozialraumorientierung

Die kindliche/jugendliche Sicht auf die Welt ist vielfältig und scheint auf den ersten Blick für Erwachsene oft schwer verständlich. Deshalb fragen die Mitarbeiter*innen respektvoll und wertschätzend nach. Die Mitarbeiter*innen hören aufmerksam zu und lernen die Perspektiven der Kinder und Jugendlichen kennen. Diese Art auf Kinder und Jugendliche zuzugehen, öffnet das Feld für neue Lernerfahrungen und Chancen. Horizonte werden erweitert, neue Wege aufgezeigt, Sichtweisen verändert – oder bestätigt. Lebensweltorientiertes Arbeiten bedeutet, die kindliche/jugendliche Weltsicht ernst nehmen und sich gleichzeitig kritisch damit auseinander setzen.

Geschlechtergerechtigkeit

Die OKJA berücksichtigt die unterschiedlichen Lebenslagen von Mädchen und Jungen, versucht Benachteiligungen abzubauen und Gleichberechtigung zu fördern.

 

 

Text in einfacher Sprache:

Die Regeln der
Offenen Kinder- und Jugendarbeit

Das kurze Wort für Offene Kinder- und Jugendarbeit ist:
OKJA.

In vielen Einrichtungen gibt es OKJA.
Eine Einrichtung ist zum Beispiel ein Jugend-Treff.
Jede Einrichtung arbeitet anders.
Aber in der OKJA gibt es bestimmte Regeln.
Diese Regeln sind für alle Einrichtungen gleich.
In diesem Text erklären wir Ihnen die Regeln.

 

Was sind die Regeln von OKJA?

Die Regeln von OKJA sind:

  • Offenheit
  • Freiwilligkeit
  • Beteiligung
  • Lebenswelt-Orientierung und Sozialraum-Orientierung
  • Geschlechter-Gerechtigkeit

Was bedeutet Offenheit?

Offenheit bedeutet:

Es ist egal,

  • woher die Kinder und Jugendlichen kommen.
  • welches Geschlecht die Kinder und Jugendlichen haben.
  • welche Religion die Kinder und Jugendlichen haben.

Alle können mitmachen.

Die Wünsche von den Kindern und Jugendlichen
werden ernst genommen.
Kinder und Jugendliche beschäftigen sich
mit Unterschieden und Gemeinsamkeiten.
So können sie andere Menschen besser verstehen.
Hass und Gewalt sind in der OKJA verboten.

 

Was bedeutet Freiwilligkeit?

Freiwilligkeit bedeutet:
Die Kinder und Jugendlichen müssen
an keinem Angebot von der OKJA teilnehmen.
Sie entscheiden selbst,
an welchem Angebot sie teilnehmen wollen.
Sie lernen,
dass sie für sich
und ihre Entscheidungen verantwortlich sind.

 

Was bedeutet Beteiligung?

Beteiligung bedeutet:
Die Kinder und Jugendlichen können in der OKJA
ihre eigenen Ideen wahr machen.
Aber sie werden nicht dazu gezwungen.

 

Was bedeuten
Lebenswelt-Orientierung und Sozialraum-Orientierung?

Kinder und Jugendliche sehen die Welt oft anders als Erwachsene.
Kinder haben zum Beispiel
oft viel mehr Fantasie beim Spielen.

Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in der OKJA
nehmen die Kinder und Jugendlichen ernst.
Sie hören ihnen zu und fragen nach.
So können sie verstehen,
wie sich die Kinder und Jugendlichen fühlen.
Sie verstehen,
wie Kinder und Jugendliche die Welt sehen.

 

Was bedeutet Geschlechter-Gerechtigkeit?

Geschlechter-Gerechtigkeit bedeutet:
Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von der OKJA
behandeln Jungen und Mädchen gleich.